Angst vor zweiten Shutdown: Wir haben es in der Hand, ihn zu verhindern!
Erst der Shutdown, dann schnelle Öffnungen: Ein Wechsel zwischen den Extremen
Was wir alle in den letzten Monaten im privaten und beruflichen Umfeld erlebt haben, war ein Wechsel zwischen den Extremen. Zuerst folgte Beschränkung auf Beschränkung. Dann die plötzliche Kehrtwende. Arbeitnehmer kamen aus dem Home-Office wieder in die Firma vor Ort zurück, Restaurants öffneten, Schulen machten auf und sogar der fast schon abgeschriebene Sommerurlaub rückte wieder in greifbare Nähe.
Die Euphorie darüber hat viele zu einem schnellen Wechsel vom Krisen- in den Sorglos-Modus verleitet: Alltagsmasken werden zwar noch getragen, aber oftmals unter der Nase oder dem Kinn. Wirkung gleich null. Auch mit den Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen nehmen es erstaunlich viele nicht mehr so ernst, wie eine Studie unter der Leitung von Professor Rolf van Dick bestätigt.
Studie bestätigt: Sicherheitsgefühl nach dem Shutdown ist trügerisch
„Die Menschen werden sorgloser - und das beunruhigt mich“, warnte der Leiter der Abteilung für Sozialpsychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main bereits im Mai in einem SPIEGEL-Interview. „Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen sollten es ermöglichen, dass Menschen wieder öfter Freunde treffen und öffentliche Plätze aufsuchen. Jetzt aber sehen wir, dass die Menschen auch den Mindestabstand seltener einhalten und sich nicht mehr so gründlich die Hände waschen.“
Die Quittung dafür erhalten wir jetzt. Die Fallzahlen sind so hoch wie zuletzt vor drei Monaten. Dazu beigetragen hat auch ein ausgelassenes Verhalten im Urlaub und so manche unüberlegte Reise in Risikogebiete. „Laut jüngstem RKI-Bericht stieg der Anteil der infizierten Deutschen, die sich im Ausland angesteckt haben, zuletzt stark an“, vermeldet der FOCUS in diesem Zusammenhang. Ein großer Teil der infizierten Urlaubsrückkehrer sei aus dem Kosovo zurückgekommen, vor dessen Einreise die Bundesregierung zu Beginn der Sommerferien ausdrücklich gewarnt hatte. Die Betroffenen befinden sich derzeit in Quarantäne und stehen somit der Arbeitswelt nach ihrem Urlaub erst einmal nicht zur Verfügung. Für ihre Arbeitgeber geht das mit weiteren Verlusten einher.
Wertschätzende und aufklärende Kommunikationskultur ist das A und O
Dank unserer offenen, wertschätzenden und aufklärenden Kommunikationskultur bei adesta sind wir bislang glücklicherweise nicht von derartigen Szenarien betroffen. Keinen unserer Mitarbeiter zog es in ein Risikogebiet. Und auch Hygieneregeln wurden im Urlaub eingehalten. In Teilen haben wir uns während der Ferien per SMS über die Situation an den einzelnen Urlaubsorten ausgetauscht und uns – genauso wie in unserem beruflichen Alltag – gegenseitig darin bestärkt, auf das AHA-Prinzip zu achten.
Das Robert-Koch-Institut betont dessen Wichtigkeit immer wieder:
- Abstand
- Hygiene
- Alltagsmasken
Jeder hat es in der Hand, die Kurve abzuflachen
Jetzt, da die meisten unserer Arbeitnehmer wieder aus den Ferien zurück sind, werden wir gemeinsam thematisieren, wie wir uns weiterhin gegenseitig unterstützen und motivieren können, durchzuhalten. Fakt ist: Jeder einzelne, der das AHA-Prinzip für sich verinnerlicht, übernimmt Verantwortung und trägt dazu bei, einen zweiten Shutdown zu verhindern.
Dabei setzen wir vor allem auf die Einsicht, dass es in der Selbstleitung jedes einzelnen liegt, gewissenhaft zu handeln. Und dass wir mit unserem Handeln letztlich nicht nur Verantwortung für unser eigenes Unternehmen und Umfeld übernehmen, sondern letztlich auch für die vielen Arbeitnehmer, die sich nach wie vor in Kurzarbeit befinden und von einer Kündigung bedroht sind.
Verantwortung übernehmen wir damit zum Beispiel auch für die Generation Corona. Das sind die jungen Menschen, die derzeit auf den Arbeitsmarkt strömen und auf eine erste Karrierechance hoffen. Vor ein paar Wochen noch stark umworben, müssen sie sich jetzt Gedanken machen, wie es weitergeht, weil viele Ausbildungsstellen oder Junior-Stellen für Absolventen gestrichen wurden.
Bewusstseinsfördernde Maßnahmen, um den zweiten Shutdown zu verhindern
Entsprechend werden wir bei adesta dafür werben, dass jeder einzelne in unserer Organisation dazu beitragen kann, Infektionsketten zu durchbrechen. Nicht nur innerhalb unseres Unternehmens, in dem wir schon seit der Rückkehr aus dem Home Office ein umfangreiches Hygienekonzept etabliert haben. Es geht auch darum, die gleiche Sorgfalt außerhalb der Firma im privaten Umfeld an den Tag zu legen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Arbeitgeber hier ein Bewusstsein schaffen können:
- Regelmäßige Gespräche in Teams und Einzelgespräche
- Bereitstellen von Informationsmaterial
- Rundmails mit Tipps und wichtigen Handlungsempfehlungen
- Spielerische Gesundheitschallenges
- Quizzes, in denen Mitarbeiter ihr Hygiene-Know-how testen können
- Aushänge
- Bereitstellen von Hygieneutensilien für unterwegs zur Benutzung auf dem Heimweg
Wir können gravierende Folgen für die Gesellschaft und Wirtschaft gezielt abwenden
Je mehr Unternehmen so handeln umso besser. Ansonsten sind die Konsequenzen für die allgemeine Gesundheit, aber auch für die Gesellschaft insgesamt und unsere Wirtschaft gravierend, wie im Tagesspiegel nachzulesen ist. Für den Herbst erwarten Experten auch ohne zweiten Shutdown einen starken Anstieg der Insolvenzen, heißt es hier. Denn dann läuft die Übergangsregelung aus, der zufolge Firmen ihre Zahlungsunfähigkeit aktuell nicht sofort anzeigen müssen.
Hinzu kommt: „Viele Unternehmen, die in der ersten Welle durch Rücklagen überleben konnten, werden dies in einer zweiten Welle nicht mehr können“, warnt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Also: Greifen wir uns alle noch einmal an die eigene Nase und schützen damit nicht nur uns selbst und unsere Angehörigen, sondern die ganze Gesellschaft und das, was wir uns gerne bewahren wollen: unsere Arbeitsplätze und was wir uns bislang mit viel Engagement erarbeitet haben. Bleiben Sie alle gesund!