Abkehr vom Homeoffice: Warum die Euphorie langsam abebbt
Der kurze Small-Talk mit Kolleg*innen in der Kaffeeküche und der fachliche Austausch zwischendurch – all das gibt es im Homeoffice nicht. Doch genau das ist der soziale Kitt in jedem Unternehmen. Dieser fehlt, wenn Betriebe über lange Zeiträume hinweg im Homeoffice arbeiten. Daher kommen viele Arbeitnehmer weiterhin ins Büro - trotz des erneuten Lockdowns. Auch wir bei adesta sind weiterhin unter größten Sicherheitsvorkehrungen vor Ort aktiv und merken, wie wichtig das Zusammensein für die gemeinsame Zielerreichung ist.
Rückblick:Homeoffice klappte besser als gedacht
Als wir im März 2020, wie so viele andere Unternehmen, unsere Mitarbeiter*innen in großen Teilen ins Homeoffice schickten, war die Überraschung zunächst groß, wie gut alles klappte. Die Effizienz und die Produktivität in den heimischen vier Wänden war vergleichbar mit der vor Ort. Dennoch haben wir nach dem ersten Lockdown unsere Arbeit schnellstmöglich unter höchsten Hygienestandards wieder an unseren Standorten aufgenommen: Auf Dauer können Videokonferenzen die direkte zwischenmenschliche Begegnung einfach nicht ersetzen.
Mit diesem Empfinden stehen wir nicht allein da. Wo es möglich ist, probten auch andere Unternehmen bewusst die Rückkehr ins Office. Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen berichten 27 Prozent der befragten Unternehmen, dass die Effizienz und die Produktivität und aus unserer Sicht auch die optimale Prozessorientierung ihrer Belegschaften bei einer dauerhaften Büroarbeit von zu Hause sinkt.
Unternehmen sind ein Ort der Begegnung
Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, verwundert das nicht – immerhin ist jedes Unternehmen auch ein sozialer Ort: „Der persönliche Kontakt der Mitarbeiter*innen untereinander schafft (…) Dynamik und Innovationskraft.“ Fehlt das Zwischenmenschliche hingegen auf lange Sicht, macht sich Demotivation bis hin zu depressivem Verhalten breit, wie eine zweite Studie bestätigt.
Deren Leiter, Professor Klaus Berger, hat untersucht, wie sich der Gesundheitszustand der Deutschen während des ersten Lockdowns verändert hat. Und der Facharzt für Neurologie und Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin an der Universität Münster kam zu keinem guten Ergebnis: „Die psychische Gesundheit und Belastung hat sich (…) im Mittel verschlechtert“, sagte er in einem Interview mit der FAZ. „Deutlich mehr Deutsche zeigten depressive Symptome.“
Arbeitsschutzstandards bei adesta
Und ausgerechnet jetzt, in der trüben und dunklen Jahreszeit, müssen wir wieder möglichst auf private soziale Kontakte und Freizeitangebote verzichten: Der Lockdown Light ist da. Wir haben uns natürlich gefragt: „Was macht das mit unseren Mitarbeiter*innen?“ Innerhalb des Führungsgremiums haben wir lange darüber beraten und entschieden, weiterhin die persönliche Zusammenarbeit im Office zu ermöglichen, um durch die Nähe zum Team dazu beizutragen, die psychische Stabilität unserer Belegschaft zu erhalten .
Dafür halten wir uns sehr streng an Arbeitsschutzstandards, die sich dank unserer großzügig geschnittenen Räumlichkeiten gut umsetzen lassen:
- Unsere Mitarbeiter*innen sitzen nicht mehr zu viert in Büros, sondern zu zweit – weit über die gebotenen 1,50 Meter voneinander entfernt.
- In unserem Besprechungsraum mit langer Tafel haben wir die Stühle weit voneinander weggerückt und Trennwände aus Plexiglas aufgestellt. So kann man sich von Angesicht zu Angesicht gegenübersitzen.
- Auf den Gängen laufen wir nicht mehr kreuz und quer, sondern nur in eine Richtung und tragen Masken, sobald wir den Arbeitsplatz verlassen.
- Mitarbeiter*innen aus den unterschiedlichen Etagen unseres Bürogebäudes vermischen sich nicht. Jeder bleibt auf seiner Etage.
- Überall gibt es Handdesinfektionsstationen.
Motivierende Momente für Mitarbeiter*innen schaffen
Das Konzept läuft bislang sehr gut. Wir merken, wie erleichtert viele unserer Mitarbeiter*innen über unsere Entscheidung sind, uns nicht wieder gänzlich ins Homeoffice zu verabschieden. Erst jüngst überraschte uns eine Kollegin mit einem Kuchenbuffet. Aber nicht irgendeinem, sondern mit regelrechten Backkunstwerken, verziert mit Fotos von unseren Teams und unserem Logo auf Esspapier.
Wie sehr wir uns alle über gemeinsame positive Momente freuen, bemerkten wir auch an der überschwänglichen Reaktion der Mitarbeiter*innen auf die Gründung unserer adesta-Stiftung. Mit dieser wollen wir Schüler*innen aktiv in ihrer beruflichen Orientierung unterstützen. Eine zukunftsgewandte Entscheidung, mit der wir unserer Belegschaft signalisieren konnten: Auch in einer krisengebeutelten Zeit ist es wichtig, den Blick nach vorn zu richten. Das hat vielen Mut gemacht.
Entsprechend gut kam auch die Nachricht an, dass wir es in kürzester Zeit geschafft haben, für unseren Geschäftsbereich Business Process Outsourcing (BPO) 20 neue Kolleg*innen zu gewinnen. Auch das macht Mut und setzt Zeichen. Trotz der schwersten Wirtschaftskrise der letzten Jahrzehnte bieten wir bei adesta weiterhin krisenfeste Arbeitsplätze mitten in Darmstadt.
Die Kraft positiver Nachrichten
Trotz dieser guten Erfahrungen der letzten Wochen wiegt die allgemeine Gesamtsituation aber schwer auf unser aller Schultern. Daher haben wir uns gefragt: Gibt es eine Technik, mit der sich positive Empfindungen genau in den Momenten abrufen lassen, in denen wir sie brauchen? Fündig geworden sind wir bei Zukunftsforscher Matthias Horx und seiner Idee der Re-Gnose.
So geht‘s: Versetzen Sie sich geistig in die eigene positive Zukunft und schauen von dort aus zurück. „Wir betrachten die Welt ‚von vorn‘, aus der Sicht dessen, der eine Krise überstanden hat“, beschreibt Horx. Dadurch wird die Sicht frei auf das Positive, das jede Krise mit sich bringt.
Den Blick in die positive Zukunft proben
Wir haben’s ausprobiert und schnell ergab sich folgende Vision: Wir bei adesta gehen fest davon aus, dass wir spätestens im März 2021 wieder voll durchstarten. Bis dahin ist ein Corona-Impfstoff zugelassen und die Gefahr einer Ansteckung sinkt stetig. Dank des schönen März-Wetters werden wir alle wieder öfter draußen sein, unsere Pausen kaffeetrinkend auf unserer großzügigen Dachterrasse verbringen, die Sonnenstrahlen genießen und Pläne schmieden.
Auf dieses Bild möchten wir uns fokussieren. Und sobald man trübe Gedanken hegt, ist es der reinste Balsam für die Seele, sich die „Erinnerung an die Zukunft“ zu vergegenwärtigen. Probieren Sie es einfach mal aus und schauen Sie auf das Positive, was es in Ihrem Umfeld zu entdecken gibt!