Generation Corona erlebt in den letzten Woche erste globale Krise

Generation Corona: Krisenerprobt? Von wegen!

Für die junge Arbeitnehmergeneration waren die vergangenen Wochen einschneidend: Mit der Corona-Pandemie haben die Generationen Y und Z ihre erste globale Krise erlebt. Studien belegen, dass die sogenannte „Generation Corona“ diese Er­fah­rung nicht nur verunsichert, sondern regelrecht gelähmt hat. Unser Appell: Raus aus der Schockstarre und die Karriere in die eigene Hand nehmen!

Generation Corona ist psychisch besonders stark gebeutelt
Keine Frage: Die gegenwärtige Krise gehört zu den schärfsten Zäsuren in der Neuzeit. Am heftigsten an den Veränderungen zu knabbern hatte die so genannte Generation Corona. Gemeint sind die 20- bis 30-Jährigen, denen die Unternehmen bisher zu Füßen lagen: Azubis, Studenten, Absolventen und die bereits etwas berufserfahrenen Young Professionals.

Aus einer aktuellen Studie der Universität Erfurt geht hervor, dass sich Mitte April fast jeder Zweite zwischen 18- und unter 30 Jahren existentielle Sorgen machte. Währenddessen herrschte ausgerechnet in der Gruppe der besonders gefährdeten Personen zwischen 65 und 74 Jahren eine vergleichsweise hohe Gelassenheit. Hier fühlte sich nur jeder Dritte existentiell bedroht.

Jungen Arbeitnehmern fehlt es an Krisenerfahrungen
Woher rührt diese Diskrepanz? Im Gegensatz zu älteren Semestern haben angehende Azubis, Studienabsolventen oder Berufsanwärter bis 30 Jahre noch keine handfesten globalen Krisenerfahrungen gemacht. Also fehlt ihnen auch der Masterplan, wie sie damit umgehen sollen:

  • Sie haben weder das geteilte Deutschland kennengelernt noch etwas vom sauren Regen in den 80er Jahren erfahren.
  • Auch die Anschläge vom 11. September 2001 in New York haben viele höchstens als Kind oder gar nicht erlebt.
  • Selbst die Wirtschafts- und Finanzkrise vor rund ei­nem Jahrzehnt ging bei den meisten in den Wirren der Pubertät unter.

Generation Corona: Bislang beste Bedingungen in der Arbeitswelt
Auch in der Arbeitswelt kennt die Generation Corona nur eines: Stabilität. In ihrer Realität kämpften Arbeit­geber bislang um jeden Mit­ar­bei­ter und übertrumpften sich mit ihren Employer-Branding-Versprechen gegenseitig. Um junge Mit­ar­bei­ter für das eigene Unternehmen zu begeistern, wurde in den letzten Jahren stark in Work-Life-Balance-Maßnahmen investiert, sich um eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeiten bemüht, Home-Office-Angebote etabliert und die eigene Unternehmens­kultur überdacht.

Es entstanden Büroumfelder mit gemütlichen Sitznischen für das Brainstorming, Kantinen, die eher an ein gemütliches Café erinnern als an Arbeit und Schreibtischoasen mit jeder Menge Grünpflanzen. Logisch: Wer vom Arbeit­geber so umgarnt wird, macht sich wenig Sorgen um die berufliche Zukunft.

Umso schwerer wog der Schock, als urplötzlich alles anders war. Der Arbeitsmarkt drehte sich über Nacht und der eigene Studenten- oder Aushilfsjob wurde möglicherweise gestrichen und die Zahl der Jobangebote sank in manchen Bereichen spürbar. Das alles war mehr als fremd. Solche Umbrüche lähmen bekanntlich erst einmal. Und so fehlte manchem jungen Erwachsenen der Generation Corona in den letzten Monaten die Kraft, das eigene berufliche Schicksal in die Hand zu nehmen.

Schneise im Ausbildungsmarkt
Hinweise darauf geben unter anderem stark rückläufige Bewerberzahlen. Laut einer Erhebung des Stellenportals Stepstone haben Ende März knapp zwei Drittel der Bewerber ihre Jobsuche aufgrund der Corona-Krise auf Eis gelegt. Darunter auch viele angehende Azubis. Statt Chancen auszuloten, fuhren viele nicht krisenerprobte junge Arbeitnehmer in einer Art Vogel-Strauß-Manier erstmal alle Jobsuchaktivitäten auf null herunter.

Zugegeben, es gibt nichts daran zu rütteln, dass die Corona-Krise gerade im Ausbildungsmarkt eine Schneise gegraben hat. Während wir uns als Arbeit­geber bewusst dazu entschieden haben, auch in diesem Jahr neue Azubis an Bord zu holen, bilden andere Betriebe weniger aus. „Wobei nicht nur von der Krise wirtschaftlich stark betroffene Unternehmen die Ausbildungsplätze zurückfahren“, beobachtet adesta-Geschäftsführerin Susanne Schulz. „Viele Unternehmen treten vorsorglich auf die Bremse und kommen damit ihrer unter­nehme­rischen Verantwortung – gerade in der Krisenzeit – nicht wirklich nach, obwohl sie es ohne Weiteres könnten. Mittel- und langfristig ist das schmerzlich. Denn die Herausforderung Fachkräftemangel bleibt bestehen. Der in manchen Bereichen bereits vorhandene Engpass könnte sich deutlich verstärken, wenn Betriebe jetzt weiter ihre Ausbildungsaktivitäten herunterfahren.“

Insgesamt ging das Lehrstellenangebot laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2020 um neun Prozent zurück. Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass 91 Prozent der Lehrstellen trotz der Krise weiterhin zur Verfügung stehen. Also kein Grund für Bewerber, die Flinte ins Korn zu werfen.

Hilfsprogramm der Bundesregierung
Auch von staatlicher Seite gibt es Hilfe. So hat die Bundesregierung ein 500 Millionen Euro umfassendes Hilfsprogramm für kleine und mittelgroße Ausbildungsbetriebe auf den Weg gebracht. Besonders von der Corona-Pandemie betroffene Unternehmen bekommen eine Prämie, wenn sie ihr Ausbildungsniveau halten. Auch diese Maßnahme sollte eine Signalwirkung haben. Es lohnt sich für junge Menschen durchzustarten.

Umso mehr möchten auch wir Arbeit­geber und junge Arbeitnehmer in dieser herausfordernden Phase dabei unter­stützen, effizient und pass­ge­nau zusammenzufinden. Unser Angebot wendet sich an Young Professionals, die zum Beispiel ihre kaufmännische oder technische Berufsausbildung oder ihr Studium abgeschlossen haben und bereits über ein wenig Berufserfahrung verfügen.

Ihnen helfen wir gerne, die richtige Karriere-Entscheidung zu treffen. Unser Unternehmensnetzwerk und die persönliche Betreuung durch unsere erfahrenen Berater sind ein wichtiger Bestandteil bei der Karriereplanung. So findet zusammen, was zusammengehört und die Zukunft nach der Krise kann kommen.

Sie suchen als Arbeit­geber nach neuen Talenten und möchten sich in unser Unternehmensnetzwerk aufnehmen lassen oder sich über Möglichkeiten der Personalbeschaffung informieren? Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter 06151 604070 oder per E-Mail  an darmstadt@remove.this.adesta.de. Unsere Berater sind für Sie da und finden eine Lösung.

Autorin
Susanne Schulz Autorin des adesta-Blogs

Susanne Schulz

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