Lernkultur aufbauen: Vergessen Sie die Soft Skills nicht

Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie eine Lernkultur aufbauen müssen, damit Mitarbeitende ihrem Job auf Basis von aktuellem Wissen nachgehen können. Was Arbeitgebende dabei allerdings oft unterschätzen: Es kommt nicht nur auf Lernangebote an, die fachliches Know-how oder digitales Wissen vermitteln. Auch bestimmte Soft Skills sind in der modernen Arbeitswelt gefragt und sollten entwickelt werden. Hier helfen Methoden wie das Mentoring.

Arbeitgebende investieren verstärkt in die Weiterbildung ihrer Arbeitnehmenden

Wir kennen das alle: Kaum hat man sich in neue Sachverhalte, Arbeitsweisen oder vielleicht ein neues Softwareprogramm eingearbeitet, ist dieses Wissen auch schon wieder veraltet. Wir alle kommen aus dem Lernen nicht mehr heraus. Eine Entwicklung, die mächtig Schwung in die betriebliche Weiterbildungslandschaft gebracht hat.

Laut der Studie „DIE ZUKUNFT DER QUALIFIZIERUNG IN UNTERNEHMEN NACH CORONA“ des Stifterverbands und McKinsey, investieren Arbeitgebende gezielt in das Know-how ihrer Arbeitnehmenden und bauen regelrechte Lernkulturen auf. Grundsätzlich ist der Anteil an Weiterbildungen seit Pandemiebeginn um 75 Prozent gestiegen. Eine Entwicklung, die sehr zu begrüßen ist.

Der Fokus der Weiterbildung liegt auf Hard Skills

Was allerdings nachdenklich stimmt: Die meisten Betriebe schulen derzeit in erster Linie die digitalen Kompe­tenzen ihres Personals, was zuvorderst als Reaktion auf die Corona-Pandemie zu werten ist. Immerhin mussten sich Arbeitgebende wie Arbeitnehmende nach dem Ausbruch von Covid-19 von heute auf morgen an das digitale Arbeiten in virtuellen Teams gewöhnen. Hierfür musste in kurzer Zeit digitales Anwenderwissen aufgebaut werden.

Aber genau diese Veränderungen erfordern auch die Weiterentwicklung von überfachlichen Kompe­tenzen. Deshalb sollten es Arbeitgebende nicht beim Aufbau von Anwenderkenntnissen belassen. Denn neben Digitalwissen spielt auch das konsequente Auffrischen von fachlichen Skills und nicht zu­letzt der Aufbau einiger entscheidender Soft Skills eine mindestens ebenso große Bedeutung. Auch das ist das Ergebnis der genannten Studie. Allerdings findet vor allem der Bereich der Soft Skills in den Lernkulturen vieler Unternehmen oft keine oder kaum Beachtung. Das ist ein Fehler.

Denn es gibt sehr viele entscheidende weiche Fähigkeiten, die im voranschreitenden Digitalzeitalter über eine erfolgreiche Performance von ArbeitnehmerInnen entscheiden. Was nutzt zum Beispiel fundiertes digitales Anwenderwissen, wenn Teams nicht in der Lage sind, sich im virtuellen Umfeld zu organisieren und effektiv miteinander zu arbeiten?

Diese Soft Skills werden künftig wichtig

Laut Studie werden im Digital Age auch die folgenden Fähigkeiten neben vielen anderen an Bedeutung gewinnen und müssen gestärkt und gefördert werden:

  • Kreativität: Unternehmen stehen im schnelllebigen Digitalzeitalter unter ei­nem immensen Innovationsdruck und müssen in immer kürzerer Zeit neue Ideen hervorbringen. Umso wichtiger sind kreative Ideen.
  • Resilienz: Nicht mehr für jedes bestehende Problem gibt es künftig sofort die eine passende Lösung. Oft ist Trial und Error angesagt. Dabei kann es zu Rückschlägen kommen, da Experimente auch mal schief gehen, was Stress auslösen kann. Der Umgang mit solchen Stresssituationen setzt eine bestimmte Fähigkeit voraus: Resilienz. Damit ist die Fähigkeit gemeint, Stresssituationen ohne psychische Beeinträchtigungen zu überstehen.
  • Konfliktfähigkeit: Mitarbeitende arbeiten künftig in diversen und standortunabhängigen Teams. Das birgt das Potenzial für unter­schiedliche Ansichten und Missverständnisse. Damit diese nicht in einen Konflikt ausarten, müssen Teams effizient mit unter­schiedlichen Meinungen umgehen können, ohne dass das Betriebsklima darunter leidet.


Lassen sich Soft Skills trainieren?

Aber: Lassen sich Soft Skills überhaupt trainieren? Handelt es sich dabei nicht um Fähigkeiten, die eng mit unserem Charakter verbunden sind und schon in frühester Kindheit erworben werden? Das ist richtig. Dennoch sind viele Soft Skills in uns angelegt, die sich weiter ausbauen und entwickeln lassen. Bei adesta sehen wir durch unser Mentoring-Angebot, das wir derzeit implementieren, in dieser Hinsicht po­si­ti­ve und vor allem nachhaltige Effekte für alle Beteiligten.

Mentoring fördert kommunikative Soft Skills

Die Vertrautheit einer Mentoring-Beziehung kann helfen, wichtige Soft Skills aufzubauen, die in der modernen Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung sind. Insbesondere im Bereich der Kommunikation: Mentoring erlaubt es Arbeitnehmenden, ihre Gedanken zu unterschiedlichsten Themen in ei­nem geschützten Umfeld zu teilen und zu testen, wie diese ankommen. Wer einmal seine Ideen unter vier Augen geäußert hat und auf po­si­ti­ve Resonanz gestoßen ist, hat eher den Mut, für diese auch zum Beispiel in größeren virtuellen Gruppen authentisch einzutreten und auch auf kritische Äußerungen mit der nötigen Gelassenheit zu reagieren.

Im Mentoring lernen Mentoren wie Mentees außerdem, richtig zuzuhören und andere einen Gedanken zu Ende bringen zu lassen. Auch das ist für die Kommunikation in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt essenziell. Sie kennen das bestimmt auch aus Videokonferenzen: Alle fallen sich gegenseitig ins Wort, keiner lässt den anderen ausreden, weil es an den richtigen Kommunikations-Skills hapert. Ohne Empathie können Online-Konferenzen sehr anstrengend werden. Das Gefühl für andere lässt sich in Mentoring-Beziehungen im kleinen Rahmen perfekt einüben. Da unsere Mentoring Sessions online und offline stattfinden, schulen unsere Mentoring-Tandems ihre Kommunikations-Skills auch im virtuellen Raum.

adesta startet Mentoring

Wir sind schon freudig gespannt darauf, wie sich die genannten und weitere Skills unserer Mit­ar­bei­terInnen durch das Mentoring weiterentwickeln. Wir sind überzeugt, dass sich unsere Mitarbeitenden in ihrer gemeinsamen Zeit viele Soft Skills aneignen, von denen nicht nur sie, sondern das gesamte Unternehmen profitiert, weil sie die Zu­sam­men­ar­beit vereinfachen. Eine Win-Win-Win-Situation, denn so geht lernen heute!

Autorin
Susanne Schulz Autorin des adesta-Blogs

Susanne Schulz

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