Ausbildungsauftrag ernst nehmen: Neue Wege in der Ansprache von Auszubildenden

Die Corona-Pandemie hat auf dem Ausbildungsmarkt einiges durcheinandergebracht und angehende Azubis stark verunsichert. Unternehmen haben teilweise ihre Ausbildungsplätze reduziert oder gestrichen, aber auch Schulabgänger hielten sich in 2020 spürbar mit Bewerbungen zurück – viele konnten sich einfach nicht vorstellen, wie eine Ausbildung unter Pandemie-Bedingungen aussehen kann. Die Situation wird sich in 2021 nicht nennenswert verändern. Unternehmen müssen daher neue Wege finden, ihre Ausbildungsverantwortung wahrzunehmen. Es geht immerhin um nichts Geringeres, als junge Menschen optimal in die Berufstätigkeit zu führen und künftige Fachkräftebedarfe zu sichern.

Ausbildungsmarkt ist angespannt

Schon in den letzten Jahren war es für viele Unternehmen nicht einfach, neue Auszubildende für sich zu gewinnen. Die vergangenen Monate haben nicht gerade zur Entspannung der Situation beigetragen. Bewerber- und Berufs­orientierungsveranstaltungen fielen in großem Stil aus und Arbeit­geber hatten häufig nicht die Möglichkeit, ihrer Zielgruppe zu vermitteln: „Wir sind am Start. Wir bilden aus. Wir haben auf alle offenen Fragen Antworten gefunden.“ Viele Ausbildungsstellen blieben deshalb unbesetzt.

Fatal. Denn für den Arbeitsmarkt bringt das langfristige unschöne Folgen mit sich: Werden weniger junge Menschen ausgebildet, wird das den Fachkräftemangel in ein paar Jahren weiter verstärken, mahnt Christiane Schönefeld aus dem Vorstand der Bundesagentur für Arbeit: „Denn die jungen Fachkräfte, die man ja schon vorher nicht hatte, die braucht man eben in Zukunft genauso, wie man sie jetzt auch vor der Pandemie gebraucht hat."

Wie verändert sich der Ausbildungsmarkt in 2021?

Schon jetzt ist allerdings absehbar, dass sich die Lage in 2021 nicht nennenswert entspannen wird. Arbeit­geber und angehende Auszubildende werden es weiterhin schwer haben, zueinander zu finden. Denn das klassische Ausbildungsmarketing bei Präsenz­veranstaltungen oder im direkten Austausch wird weiterhin flachfallen. Wann größere Veranstaltungen wieder stattfinden können – das steht in den Sternen.

Umso wichtiger ist es, dass Arbeit­geber jetzt neue Wege finden, um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und die Ausbildung junger Berufsanwärter nicht leiden zu lassen. Dazu muss gezielt Vertrauen aufgebaut werden. Auch für uns ist das ein wichtiges Zukunftsthema, denn wir nehmen unseren Auftrag als Ausbildungsbetrieb sehr ernst.

Doch wie sieht ein pandemiekonformer Weg aus, um Kandidaten anzusprechen? Hier rücken in der aktuellen Zeit digitale Kanäle stärker in den Blickpunkt, auf denen sich die Zielgruppe tummelt. Auch wir haben ein Auge darauf geworfen. Dabei ist uns allerdings nur allzu bewusst, dass gerade in der schnelllebigen Social-Media-Welt der Wunsch, bei ei­nem Arbeit­geber wie adesta arbeiten zu wollen, nicht über Nacht entsteht. Hier reichen vereinzelte Postings nicht aus. Kandidaten wollen dauerhaft hinter die Fassade eines Unternehmens blicken und verschiedene Facetten des Betriebs und des Ausbildungsberufs kennenlernen, bevor sie sich bewerben.

Orientierung und Sicherheit für die Mit­ar­bei­ter von morgen

Deshalb fangen wir bereits heute damit an, unseren Mit­ar­bei­tern von morgen Orientierung und Sicherheit zu geben. Dazu möchten wir ihnen einen Einblick geben, was adesta ausmacht, welches Wertefundament unser tägliches Miteinander trägt und prägt und natürlich wollen wir zeigen, wie wir miteinander arbeiten.

Dazu müssen die richtigen Botschaften auf den pas­sen­den Kanälen kommuniziert werden. Hier erschien uns Instagram als der Kanal der Wahl. Denn während Twitter und Facebook bei den Digital Natives allenfalls ein müdes Gähnen auslösen, steht Instagram bei ihnen umso höher im Kurs. Die Inhalte auf der Plattform reichen von Unterhaltung, über Werbung bis hin zu politischem Aktivismus. Und auch uns als Arbeit­geber bietet das soziale Medium eine gute Möglichkeit, mit potenziellen Bewerbern über Bilder, Videos und kurze Texte in Kontakt zu kommen.

Wem hört die nächste Bewerbergeneration am ehesten zu?

Schnell stellte sich allerdings die Frage: Wem hört die junge Generation am ehesten zu? Dem Inhaberehepaar, das einen Blick hinter die Kulissen gewährt und die verschiedenen Stationen der Ausbildung zur/zum Personaldienstleistungskauffrau/-mann im Unternehmen erläutert? Vielleicht schon, aber würde das der Art von Kommunikation auf Augenhöhe entsprechen, auf die wir in unserem Unternehmensalltag so großen Wert legen? Eher nicht. Instagram verlangt nach Ansprechpartnern, die sich auf dem Portal zuhause fühlen.

Umso glücklicher waren wir, als uns einer unserer neuen Azubis selbstbewusst erklärte: „Ich mache das!“ Er wird auf Instagram unser Repräsentant für die nächste Bewerbergeneration sein und unverfälschte und authentische Einblicke in seinen Ausbildungsalltag geben. Vielleicht werden Sie jetzt aus unter­nehme­rischer Perspektive denken, dass wir damit ein Wagnis eingehen, eine solche Verantwortung zu übertragen?

Auszubildende stärken - Verantwortung übertragen!

Wir sind da anderer Meinung:

  • Warum sollten wir die Begeisterung, die dem Projekt entgegengebracht wird, bremsen?
  • Warum sollten wir nicht vom Know-how unseres Digital Native profitieren und von ihm lernen?
  • Warum sollten wir unserem neuen Kollegen auf diese Weise nicht zeigen, dass wir ihm vertrauen und ihm gerne Verantwortung übertragen? So, wie wir es im Bewerbungs­prozess ja auch versprochen haben.

Wir stehen zu unserem Wort. Nicht zu­letzt, weil wir so auch einen Kompetenzbereich stärken, der gemäß unseres Firmenleitbilds ein essentieller Bestandteil für den gemeinsamen Erfolg ist: Die Selbstleitung. Sie befähigt unsere Mit­ar­bei­ter, die eigene berufliche Entwicklung mitzugestalten, eigene Ideen zu äußern und zu verfolgen. Für unsere Angestellten ist das ein Quell von Motivation und bringt immer wieder innovative Ideen hervor, die uns staunen lassen. Genau das möchten wir von Anfang an fördern.

Selbstleitung durch Anleitung und Be­glei­tung fördern

Dabei ist von vornherein klar: Social Media ja, aber nur in dem Maße, dass die Ausbildungsinhalte nicht leiden. Und natürlich lassen wir unseren Auszubildenden mit seiner Aufgabe nicht allein. Unser engagierter, junger Mit­ar­bei­ter erhält von unserem Team jede Un­ter­stüt­zung, die er braucht, um sich frei entfalten zu können, ohne aber überfordert zu werden. Dazu gehört zum Beispiel der gezielte Austausch mit der Kommunikationsabteilung, das eine oder andere mediale Training und natürlich auch die nötige Zeit, um kreative Ideen entwickeln zu können. Wir sind schon sehr gespannt auf die nächsten Wochen und Monate und freuen uns über diese erfrischende Ergänzung.

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Autorin
Susanne Schulz Autorin des adesta-Blogs

Susanne Schulz

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